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1996 - Wie Freising zum Marktrecht kam

1997 - Graf Schorschi

1996 - Die Kurpfuscherin

von Hans Fitz



25. Oktober bis 21. Dezember 1996
Asamtheater Freising
(15 Aufführungen)
Regie: Adolf Gumberger und Margot Riegler

Von „Wundern“ und Verwunderten
Sie gehörte wohl zu den schillerndsten Persönlichkeiten im Bayern des 19. Jahrhunderts: Die „Doktorbäuerin“ Amalie Hohenester. Noch nie hatte eine Frau aus dem Volke – schon zu Lebzeiten – für solche Schlagzeilen gesorgt wie sie. Nie war eine Persönlichkeit – noch vor dem Tode – von so vielen Legenden und mysteriösen Geschichten umrankt wie sie. Die „Mali“ und ihre Heilkünste mit denen sie – nach Ansicht der damaligen approbierten Ärzteschaft – ganz im Widerspruch zur Schulmedizin stand, brachte es von einer unbekannten „Baderin“ durch Menschenkenntnis, Bauernschläue und viel Taktik zu einer renommierten Kurdoktorin – oder Pfuscherin? Hier schieden sich seinerzeit die Geister. Denn was macht einen guten Arzt wirklich aus? Examen oder“ Begabung“ und Heilkraft?
Wer war sie, die Mali Nonnenmacher? Stammte sie wirklich von einer Zigeunerfamilie ab? War sie wirklich auf „freiem Feld, unter Blitz und Donner“ geboren? Lange hielt sich diese Mär. Ja, sie musste aus dem Unergründlichen, Geheimnisvollen kommen, waren ihre Erfolge doch ebenso verblüffend und unglaublich, dass sogar Personen aus dem europäischen Hochadel ihre Hilfe in Anspruch nahmen.
Der Freisinger Pfarrer i.R. Karl Hobmair, der schon als Geistlicher in Oberhaching wirkte, brachte Licht in das „Mysterium“ der Herkunft Amalie Hohenesters.
Sie wurde als Tochter der Familie Michael und Philippina Nonnenmacher, am 04. Oktober 1826 auf dem Heimeran-Anwesen zu Vaterstetten geboren. Die Familie sorgte schon immer für Schlagzeilen. Die Mutter kurierte Kranke aus der Umgebung; Malis Brüder schlossen sich mit anderen Burschen zur berüchtigten „Haberl-Bande“ zusammen. Sie selbst verdingte sich als Dienstmagd, u.a. bei einer Gräfin Sandizell, welche sie mit auf Reisen nahm. In dem kleinen Dorf Marschall, kurierte sie mit ihrer Mutter Kranke und sammelte dabei Erfahrungen im Umgang mit Naturheilkräutern und Menschen. Nach ihrer Heirat mit Benedikt Hohenester in Oberhaching begann auf dem Wagnerbauern-Hof in Deisenhofen ihre Karriere als „Doktorbäuerin“, die schließlich mit dem Erwerb von Mariabrunn (Bezirk Dachau) und dessen Ausbau zu einer großen Kurklinik endete. Das Heilbad florierte unter ihren Regiment. Sie hatte die Zügel fest in der Hand – auf dem Gut und bei den Behörden, die sie der Pfuscherei bezichtigten. Amalie Hohenester starb am 24. März 1878, mit nur 52 Jahren. Ihr Witwer heiratete einige Zeit später eine Tochter des „Duschl-Bräu“ (Laubenbräu) aus Freising.


Besetzung:

Amalie Hohenester , genannt "Doktorbäuerin" - Lisa Forster
Benedikt Hohenester, Bauer und Pferdehändler - Franz Spitzenberger
Bernhardine von Reitzenberg, kgl. Hofdame - Paula Weber-Schäfer
Graf Rambaldi, kgl. bayr. Oberregierungsrat - Walter Wöhrl
Ritter von Grundner, Bezirksamtmann - Georg Brandmaier
Dr. Mais, Bezirksamtsassessor - Wolfgang Schnetz
Charlotte Mais, seine Frau - Margot Riegler
Dr. Martin, Gerichtsarzt - Horst Schürzinger
Dr. Hierl, praktischer Arzt in Deisenhofen - Alexander Nadler
Illing, städtischer Revisor - Helmut Wagner
Wenglein, Schreiber im Bezirksamt - Josef Kneißl
Frau Durschädl, Antiquitätenhändlerin - Rita Meßner
Frau Mittelberger, eine Arbeiterfrau - Lotte Schmitt
Schmidt, Landgendarm - Michael Schwaiger
Luise, Zofe der Baronin - Rita Schwaiger
Kirchlechner, Arbeiter aus Giesing - Rudolf Schwaiger
Frau Abenthum - Edith Filipp
Xaver Brunnhuber, ein Münchner - Richard Brückl
Reserl, ein kleines Mädchen - Steffi Lang
Lieserl, ein kleines Mädchen - Sophia Thaller
Ein besserer Herr - Adolf Gumberger
Gendarm - Bernhard Greiner
Patienten der Doktorbäuerin - Maria Glöckner, Wolfgang Glöckner, Walter Müller, Gunter Filipp, Edmund Westermaier


Hinter den Kulissen:

Musik - Peter Wittrich
Technische Leitung - Adolf Gumberger
Bühnenbild - Dieter Ihlenfeldt
Bühnenmalerei - Bernd Flassak
Kulissenbau - Balthasar Zens, Alexander Nadler,
Kulissenbau - Wolfgang Schnetz, Walter Wöhrl, Rudolf Schwaiger,
Dekoration - Dieter Ihlenfeldt
Metall-Arbeiten - Jürgen Palazzeti
Souffleuse - Anna Puchberger
Requisite - Wolfgang Schnetz, Luise Wegscheider, Georg Brandmaier
Inspizient - Alexander Nadler
Licht und Ton - Otto Lipp
Kostüme - Rita Schwaiger
Kostümschneiderin - Christa Stöber
Modistin - Ruth Burger
Leiter der Maske - Jürgen Fischer
Maskenbildnerinnen - Luise Wegscheider, Michaela Pantelic
Garderobieren - Christl Schwenke, Inge Greiner, Inge Wiesheu, Katharina Spitzenberger