Wöhrl, Walter († 2023)

Mitglied des Vorstandes
von 1996 bis 2008

WIR VERABSCHIEDEN UNS VON UNSEREM WALTER

Man kann sich die Laienbühne Freising ohne ihn vorstellen – ob als Spieler, Regisseur, Vorstandsmitglied oder Zuschauer: Walter Wöhrl. Und dennoch ist der gebürtige Freisinger vor kurzem im Alter von 81 Jahren gestorben. Seine Familie, viele Freisinger und seine „Truppe“ trauern um ihn. Der gebürtige „Fischergassler“ hatte viele Leidenschaften: ob es der Turniertanz oder auch der Krippenbau waren, das Fotografieren, die Musik von Wagner oder das THW Freising, dem er als junger Mann aktiv angehörte. Doch da gab es noch etwas, was ihn Zeit seines Lebens umtrieb – und zwar mit Leidenschaft: das Theater.

Ende der 1960er-Jahre hatte seine Karriere bei der Laienspielgemeinschaft unter der Ägide von Simon Huber begonnen. Danach ging’s 1988 nahtlos bei der Laienbühne Freising weiter. Dort gestaltete Gründungsmitglied Walter Wöhrl, der viele Jahre in der St. Georgs-Friedhofsverwaltung tätig war, ehe er zur Caritas-Sozialstation und dann zur Caritas nach München wechselte, nicht nur die Geschicke des Vereins lange Zeit als 2. Vorsitzender mit. Er spielte auch leidenschaftlich gern. Und: Er entdeckte seine Leidenschaft fürs Regie-Führen. 1995 feierte seine erste Inszenierung „Birnbaum und Hollerstauden“ Premiere – und wurde ein Erfolg. Danach ging es im Wechsel mit Margot Riegler und Adolf Gumberger weiter. Höhepunkte von Walter Wöhrls pointierten Arbeiten waren der „Brandner Kaspar“ (2001), die Krimikomödie „Außer Kontrolle“ (2007) oder „Lumpazivagabundus“ (2010). Mit der 2013er-Inszenierung „Das Wunder des Heiligen Florian“ nahm er seinen Abschied als Regisseur und Spieler. Er blieb dem Verein aber als Berater und Zuschauer stets verbunden. Der „Walter“, wie er im Verein liebevoll genannt wurde, stellte sich jeder kreativen Herausforderung, beugte sich aber nie dem Handelsüblichen. Er nahm nicht nur sein Ensemble, sondern auch das Publikum in die Pflicht. Walter Wöhrl formte seine Stücke bis ins letzte Detail – genauso wie seine Spielerinnen und Spieler. Seine Anweisungen waren aber dennoch nie laut, nur manchmal augenzwinkernd streng, immer aber gespickt mit vielen humorvollen Seitenhieben. Daneben arbeitete der handwerklich versierte Freisinger auch an den Bühnenbildern seiner Inszenierungen und der seiner Kolleginnen und Kollegen mit.

Kraft tankte er Zuhause, bei Reisen mit seiner Frau Evi oder beim Zusammensein mit den Familien seiner beiden Söhne und mit seinen Enkelkindern. Und: Immer fand er auch, besonders in schweren Zeiten, Kraft im Glauben, in dem er – wie in seinen Lebenswelten Bayern und Freising – stark und tief verwurzelt war.

NACHRUF VON WOLFGANG SCHNETZ

Regie:
1995 - Birnbaum und Hollerstauden
1996 - Wie Freising zum Marktrecht kam
1997 - Graf Schorschi
1999 - Der Bauer als Millionär
2001 - Der Brandner Kaspar und das ewig' Leben
2003 - Der Himmelskanonier
2005 - Der Kraxntoni
2007 - Außer Kontrolle
2010 - Lumpazivagabundus
2013 - Das Wunder des heiligen Florian

Schauspieler:
1990 - Die Verlobung in Krähwinkel
1992 - Das Spiel auf der Tenne
1993 - Jim Knopf und die Wilde 13
1994 - Dr. med. Hiob Prätorius
1996 - Die Kurpfuscherin
1998 - Kulissengeflüster
1998 - Der Holledauer Schimmel
2002 - Der Geisterbräu
2010 - Lumpazivagabundus
2011 - Magdalena
2017 - Königlich Bayerisches Amtsgericht

2010 als
Marquis de Rockford in
"Lumpazivagabundus"

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